Ausgetragen in Greifenburg, Österreich, 26.05. – 01.06.2002
Der Bürgermeister von Greifenburg gratulierte den Piloten bei der gemeinsamen Siegerehrung von Drachen- und Gleitschirmfliegern am vergangenen Samstag zur gelungenen Meisterschaft. Viele Piloten kommen jedes Jahr wieder und es ist schön in der Gemeinde so willkommen zu sein. Die Hessische Meisterschaft, die seit 1976 ausgetragen wird, findet jetzt schon seit 10.Jahren in Greifenburg statt. Ausgerichtet wird die Hessische Landesmeisterschaft vom HLB, dem Hessischen Luftsport Bund. Organisiert und durchgeführt wurde sie von Thomas Deibele, Klaus Staubach und Klaus Keller.
Die Hessische LM ist berührt und beliebt wegen der tollen Atmosphäre und ihrem hohen Niveau, das auch in diesem Jahr wieder gestiegen ist. Mehrere A-Liga Piloten kommen aus Hessen und nehmen jedes Jahr teil. In diesem Jahr kam hinzu, dass das Frauen-Nationalteam teilnahm und die Tage als gemeinsames Training vor der Weltmeisterschaft in den USA, Washington, nutzte. Auch für Dieter Müglich war es ein willkommenes Training vor der Weltmeisterschaft der Starrflügler sowie für Oliver Barthelmes und Jörg Bajewski, die zur Europameisterschaft der Drachenflieger nach Slowenien fahren werden.
Durch diese hochkarätigen Teilnehmer fühlten sich die Freizeitpiloten angespornt und hatten die Möglichkeit viel zu lernen. Einige stellen ernsthafte Konkurrenz für die Ligapiloten dar, wie z.B. Bernd Gebhard, der gerne noch schwierigere und längere Aufgaben geflogen wäre und besonders Walter Schurr, der im ersten Durchgang Tagessieger wurde. Für andere geht es weniger um Schnelligkeit, sondern um das vollenden der Aufgabe (Flugroute).Die Aufgabe wird jeden Morgen vom Startleitern, Klaus Staubach, selbst ein aktiver Flieger und den gewählten Pilotensprechern festgelegt. Zuerst wird die Wetterlage beurteilt. Wenn das Wetter es zulässt und ein Durchgang angesetzt wird, wird eine Flugroute mit 3-4 Wendepunkten festgelegt. Diese Meister-schaft wurde als erste Landesmeisterschaft ausschließlich mit GPS - Aus- wertung geflogen, so dass keine Fotos mehr von den Wendepunkten genommen werden mussten. Die Satellitennavigation und elektronische Aufzeichnung der Flugroute ist für viele Piloten neu und gewöhnungsbedürftig, dennoch funktionierte es ausgesprochen gut. Die meisten Piloten fanden die Aufgaben super gestellt, was sich auch dadurch zeigte, dass immer 10-30 Piloten von über 50ig die Aufgabe erfüllten. Sehr vereinzelt kam auch Kritik auf, weil die Routen immer im Drautal lagen und z.B. der Race über die Lienzer Dolomiten oder die Erkundung der Gailtals fehlten. Für viele war diese Meisterschaft aber gerade deshalb so erfolgreich, weil sie ihre persönlich längste Strecke bisher geflogen sind und ihnen dennoch stundenlange Rückholaktionen erspart blieben.
Zur Beginn der Wettkampfwoche konnte wegen Regen nicht geflogen werden. Diese Tage waren nach vier tollen Durchgängen hintereinander schnell vergessen.
Insgesamt wurden 343km geflogen. Die jeweiligen Tagessieger flogen diese Strecke mit einem Durchschnitt von 45kmh und einem Spitzenwert von 57kmh!
Am Samstag Abend wurde dann gefeiert und die Sieger gekürt.
Hessenmeister wurde der Titelverteidiger Oliver Barthelmes. Beste Frau aus Hessen und damit Hessenmeisterin wurde,Corinna Schwiegershausen. Arne Krämer wurde Juniorenmeister.
In der Gruppenwertung gewann der 1.ODC (Odenwald Club) knapp gefolgt vom 1.DFC (Wasserkuppe/Rhön), der vom Ehrenvorsitzenden des HLB’s, Kurt Lutter, als Vizemeister ebenfalls einen Pokal überreicht wurde.
In der Gruppenwertung werden die Punkte der besten drei Piloten eines Vereins gewertet. Für den 1.ODC waren dies Walter Schurr, Reiner Theis und Harald Lang; für den 1.DFC: Dieter Müglich, Jethro Gerstner und Axel Schwarz.
Alle Piloten waren wieder von der HLM begeistert und wollen auch im nächsten Jahr wieder dabei sein. In Erinnerung bleiben persönliche Erlebnisse von tollen, langen Flügen und persönliche Siege im Kampf um das Steigen in der Thermik.
(Annette Carstensen) zurück